Protokoll der Aktionskonferenz „abrüsten statt aufrüsten“
Protokoll der Aktionskonferenz „abrüsten statt aufrüsten“ am 17. Juni 2018
In Frankfurt/Main DGB-Haus
Beginn 11.00 bis gegen 16.00
82 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen sich in die Anwesenheitslisten ein
Einleitende Beiträge
- Moderation: Kristine Karch und Willi van Ooyen
- Willi stellt Ausgangslage vor
- Der Aufruf ist der Versuch, die Friedensbewegung wieder auf die Straße zu tragen
- Der positive Beschluss des DGB-Bundeskongresses ist der bisher größte Erfolg und ein Vorbild für andere Organisationen
- Redebeitrag von Michael Erhardt (IG Metall)
- Die Gewerkschaften verstehen sich seit ihrer Gründung als Teil der Friedensbewegung und sind immer dagegen, Konflikte mit militärischen Mitteln zu lösen
- Der DGB-Bundeskongress hat dazu beigetragen, die Diskussion in den Gewerkschaften wieder in eine positive Richtung zu lenken, hier sind insbesondere ver.di und die GEW hervorzuheben
- Dennoch gilt es zu bedenken, dass nicht einfach ist, Gewerkschaftsmitglieder*innen für gesellschaftspolitische Themen zu mobilisieren
- Redebeitrag von Reiner Braun (IPB, abrüsten statt aufrüsten)
- Die größte Unterschriftensammlung der Friedensbewegung in den letzten Jahren
- Der Aufruf hat einen breiten Unterstützerkreis -> Gewerkschaften, kritische Wissenschaft, Kirchen, Umweltverbände und Friedensbewegung
- Menschen gehen wieder auf Menschen zu, wir sind am Beginn in einer Basisbewegung. Auf die Menschen zuzugehen und ein Schneeballsystem in Gang zu setzen, das ist die Herausforderung
- Die Rüstungsmanager auf der Pariser Messe sagen, dass wir überall einen Verteidigungshaushalt wie in den USA brauchen, aber wie wir die SDGs finanzieren wollen wissen wir nicht
- Mit dem Aufruf greifen wir den Militarismus in dem materiellen Herz der Aufrüstung an
- Redebeitrag von Michael Müller (Naturfreunde, abrüsten statt aufrüsten)
- Es werden schleichend Strukturen erschaffen, die verhängnisvoll sein werden
- Die Politik der schwarzen Null ist in Kombination mit der Aufrüstung katastrophal für soziale und ökologische Fragen
- Die Friedensbewegung muss wieder klarmachen, was Friedens- und Entspannungspolitik ist. Viele berufen sich auf Willy Brandt und tun das Gegenteil
Diskussion
- Dezentrale Aktionen und Vernetzung von Unterstützer*innen sind sehr wichtig
- Wir müssen auf lokaler Ebene die Vernetzung und Zusammenarbeit der unterschiedlichen Gruppierungen fördern; Friedens-, Umwelt-, Gewerkschaftsinitiativen usw. sollten sich treffen, gegenseitig Veranstaltungen besuchen
- An bestehende Initiativen andocken und mit ihnen zusammenarbeiten, alle sind von Kürzungen durch Mehrausgaben für Rüstung betroffen
- Referent*innenpool für die Webseite erstellen mit Ansprechpartner*innen und Organisator*innen auf Länderebene und lokaler Ebene
- Bessere Kommunikation und Austausch mit Unterstützer*innen auf lokaler Ebene -> Rückmeldung, lokale Initiativen und Events auf Webseite erwähnen (dazu brauchen wir aber auch Infos von den lokalen Initiativen, können nur über das berichten, was an uns weitergeleitet wird
- Sozialverbände stärker einbinden
- Kontakte zur Frauenbewegung aufbauen, sie ist sehr aktivistisch, aber bisher nicht in der Friedenspolitik
- Bildungsarbeit -> an Schulen und Universitäten, so kann man auch jüngere Menschen erreichen
- Flüchtlingspolitik
- Sollte eine größere Rolle spielen -> Aufrüstung ist für Krieg verantwortlich und somit Fluchtursache -> Fluchtursachen, nicht Geflüchtete bekämpfen
- Auch an Anknüpfungspunkt um junge Menschen zu erreichen, viele wurden hier politisiert
- Engagement gegen rechts à auch hier viele junge Leute aktiv; Beispiel in Hessen: Rock gegen rechts und für Frieden
- Pax Christi plant Bischöfe anzusprechen
- Greenpeace will sich wieder stärker in der Friedenspolitik engagieren
- DKP
- Wollen 30.000 Unterschriften sammeln
- Sammeln vor Ort sehr wichtig -> Aufklärungsarbeit, Aktionsstände, von Tür zu Tür gehen
- Betriebsräte ansprechen -> auf Betriebsratsversammlungen sammeln, diese haben bei größeren Unternehmen sehr viele Teilnehmer*innen
- Inhaltlich Aufrüstung stärker in den Zusammenhang mit der Kriegsgefahr stellen, „deine Unterschrift für den Frieden mit Russland“
Herbstplanung / konkrete Aktionen
- September / Anti-Kriegstag
- Auftakt zur Aktionsphase
- Auch wenn es kurz nach der Sommerpause ist wird es zahlreiche Aktionen von Gewerkschaften und Friedensinitiativen geben, die wir nutzen können
- In Frankfurt findet „Rock gegen Rechts und für Frieden“ statt
- Erste Lesung des Bundeshaushalts vom 10. bis 14. September
- Symbolische Übergabe der Unterschriften an alle Fraktionen außer der AfD in Berlin
- Lokale Ebene -> direkt an Abgeordnet*innen aus den Wahlkreisen wenden, auch ihnen Unterschriften übergeben, aufzeigen, wofür das Geld im Wahlkreis stattdessen ausgegeben werden könnte
- Dezentrale Aktionstage vom 1. bis 4. November
- Höhepunkt der Aktionen 2018
- Zweite / dritte Lesung
- Lokale Aktionen und Proteste
- Auch an Schulen gehen
- Dezember
- Tag der Menschenrechte
- Recht auf Frieden
- Verknüpfung mit Flüchtlingspolitik
- Anknüpfungspunkte an andere Organisationen
- Sonstige Aktionen
- Unterschriften auf lokalen Festen und Veranstaltungen sammeln, z.B. Hessentag, Straßenfeste
- Nächstes Treffen -> Ende 2018 / Anfang 2019
- Bei allem bitte bedenken, dass es Belastungsgrenzen gibt und alle ehrenamtlich arbeiten
Am Ende wurde ein gemeinsames Gruppenfoto aufgenommen
Berlin, den 18. Juno 2017 Nils Biermann