Neumünster mit erfolgreicher Speaker´s Corner zum Aktionstag für Abrüstung
Zum bundesweiten Aktionstag „Abrüstung statt Aufrüstung – Für eine neue Entspannungspolitik!“ hatte das Friedensforum gemeinsam mit ver.di und DGB für den 05.12. auf den Wochenmarkt eingeladen. Und 12 Menschen folgten der Aufforderung, die gestellte Frage „Was machen wir nur mit den Rüstungsmilliarden?“ aus ihrer persönlichen Sicht zu beantworten. Mehr als eine Stunde füllten sie mit ihren Gedanken und Forderungen an die Abgeordneten des deutschen Bundestages, der ab 07.12. darüber beraten und beschließen wird, ob der deutsche Aufrüstungskurs (laut SIPRI) auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird, oder ob die geplanten Rüstungsmilliarden angesichts von Klimakatastrophe, Wirtschaftskrise und Coronapandemie nicht doch besser zur Bewältigung eben dieser Probleme verwendet werden sollten.
Am häufigsten wurden als „alternative Verwendungsmöglichkeiten“ der fast 50 Rüstungsmilliarden das Bildungswesen, der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und der Gesundheit, soziale Gerechtigkeit sowie eine wirkliche Friedenspolitik auf allen Ebenen, d.h. von der Schule über die Lösung gesellschaftlicher Konflikte bis hinauf in das globale Regierungshandeln. Viele Passanten hörten den Vortragenden aufmerksam zu, nahmen eine Abrüstungszeitung und setzten ihre Unterschrift unter die Abrüstungsforderung. Die Marke von 200.000 Unterschriften sollte an diesem bundesweiten Aktionstag zu knacken sein! Die in Neumünster vorgebrachten Ideen und Forderungen werden vom Friedensforum zu einem vorweihnachtlichen „Wunschzettel“ zusammengefasst und an die Bundestagsmitglieder aus Schleswig-Holstein geschickt.
Für den Jahresbeginn 2021 hat sich das Friedensforum vorgenommen, den kürzlich gefassten Beschluss der Ratsversammlung zur Unterzeichnung des ICAN-Städteappells in konkretes politisches Handeln der Stadt Neumünster (Mayors for Peace!) zur weltweiten Ächtung der Atomwaffen umzuwandeln. Am 22.01.2021 tritt der diesbezügliche UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft. Unsere Bundesregierung sollte jetzt erneut dazu aufgefordert werden, diesen Vertrag zu unterzeichnen!
Dr. Christof Ostheimer, Friedensforum Neumünster