Die Kosten des atomaren Wahnsinns
von Reiner Braun
Die Atomwaffenstaaten gaben 2019 einen Rekordbetrag von 73 Milliarden US-Dollar für Atomwaffen aus, ein Anstieg von fast 10% gegenüber 2018, und die USA machten fast die Hälfte der Ausgaben aus, heißt es in dem neuen ICAN Report, der Mitte Mai vorgestellt wurde.
In jeder Minute des Jahres 2019 wurden von den Atomwaffenmächten 138.699 US-Dollar für ihre über 13.000 Nuklearwaffen ausgegeben. 90% der Atomwaffen sind im Besitz der USA und Russlands.
Es ist absurd und ein Wahnsinn, jede Minute 138.699 US-Dollar für Waffen auszugeben, die katastrophalen menschlichen Schaden verursachen, anstatt sie für den Schutz der Gesundheit ihrer Bürger*innen aufzuwenden.
Von dem Geld das die Regierung der USA jährlich für Atomwaffen ausgegeben könnten 300.000 Betten auf Intensivstationen, 150.000 Krankenpfleger*innen, 75.000 Ärzt*innen und 35.000 Beatmungsgeräte zur Bekämpfung der COVID19-Pandemie eingestellt bzw. beschafft werden.
Die tatsächlichen Gesamtbeträge für den Besitz, Unterhaltung und Wartung von Atomwaffen sind viel höher als im US-Militäretat angegeben und steigen weiter, wenn eine vollständige Abrechnung der Kosten für die Sanierung der Umwelt und die Entschädigung der Opfer berechnet werden.
Und Deutschland?
Deutschland will als Ersatz für den „Tornado“-Kampfjet insgesamt 45 Jets vom Typ F-18 des US-Herstellers Boeing kaufen. Unter den 45 neuen Flugzeugen befinden sich 30 vom Typ F-18 „Super Hornet“, die explizit für den Einsatz zum Abwurf der in Deutschland stationierten US-Atomwaffen vorgesehen sind. Kostenpunkt mindestens 25 Milliarden Euro und weitere 100 Milliarden sind in den nächsten Jahren notwendig zur Wartung und Durchführung von Übungen/Militärmanöver.
Abrüstung für das Überleben der Menschen und des Planeten sowie die großen sozialen und ökologischen Herausforderungen bleibt unsere Kernaufgabe.