Bündnis Nein zum Krieg – Friedenspolitischer Gesprächskreis des DGB Marburg-Biedenkopf
Bündnis Nein zum Krieg, 8.12.2019
Was wir in Marburg so alles für den Frieden machen …
Auf dem 26. Treffen des Friedensratschlags in Kassel am 7. und 8. Dezember ging es in vielen Reden und Workshops auch immer wieder um die Frage, wie wir Frieden und Klima zusammenbringen.
In Marburg hat uns diese Frage schon im Februar 2019 zu den Klimademonstrationen getragen, wo wir am „Offenen Mikrofon“ versucht haben deutlich zu machen, dass unsere Zukunft auf zwei Säulen stehen muss: effektiver und sofortiger Klimaschutz und Abrüstung.
Es ging uns gleichzeitig aber immer um gute persönliche Beziehungen zu den Schülerinnen und Schülern bzw. Studierenden, die diese Demonstrationen organisiert haben. Bevor wir also am „Offenen Mikro“ das Wort ergriffen, haben wir nicht nur gefragt, sondern auch mitgeteilt, was wir zu sagen gedenken.
Auf dieser Grundlage hat sich unsere Zusammenarbeit mit FridaysforFuture ständig intensiviert. Wir sind im Vorfeld unseres Dritten Marburger Friedensforums am1.9. immer wieder zu ihren Sitzungen gegangen, haben unter anderem unsere Hilfe beim Verteilen von Flyern angeboten, so dass wir am Antikriegstag gleich drei Vertreter der Bewegung auf unserem Podium begrüßen konnten. Kurz darauf wurde aus unserem Arbeitskreis Johannes M. Becker, Friedens- und Konfliktforscher, für einen Redebeitrag auf einer Klimademo angefordert.
Im Sommer wurde auf Betreiben der ParentsforFuture in Marburg der Klimanotstand ausgerufen. Zu den Aktionen des kurz darauf entstandenen Klimabündnisses haben wir als Friedensinitiative aufgerufen und uns mit der Forderung, das 2%-Ziel abzuwenden, beteiligt und nun prangt unser Friedenslogo auf allen Plakaten und Flugblättern. Ungefähr 25 Gruppen gehören zu diesem Bündnis. Von Amnesty und attac über die BI Verkehrswende bis zum Bündnis Wald statt Asphalt gegen den Ausbau der A49. Nicht zu vergessen die Vollkornbäckerei Siebenkorn.
Während der Public Climate School /Klimastreikwoche an der Uni Marburg vom 25.11. bis 29.11. hatten wir mit ICAN zusammen einen eigenen Stand im Hörsaalgebäude und konnten Unterschriften unter den Aufruf „Abrüsten statt Aufrüsten“ sammeln. Wir stehen mit Stand 8.12.19 bei insgesamt 2.740 Unterzeichnern hier in Marburg. Im Rahmen des Veranstaltungsprogramms kamen wir mit einem Vortrag zu Wort, in dem wir den Zusammenhang zwischen Kriegen und Umweltzerstörung thematisiert haben – unser Plädoyer, Abrüstung als Forderung in den Klima-Aktionen zu verankern.
Für die letzte Sammelaktion am 16. November 2019 konnten wir elf Aktivisten auf die Straße bringen. Zum zweiten Mal führten wir dabei ein „Abrüstungsquiz“ mit anschließender Preisverleihung durch. Es gab viele gute Gespräche und letztendlich 102 Unterschriften. In letzter Zeit gehen wir nur noch mit Lautsprecheranlage unter die Leute und können so nicht nur mehr Informationen verbreiten, sondern auch deutlich mehr Aufmerksamkeit erlangen.
Und wir haben viel vor. Im Januar wird es gegen die Präsenz der Bundeswehr auf der alljährlichen Ausbildungsmesse im Verein mit der DGB-Jugend Mittelhessen gehen. Am 26. Februar fahren wir zu einem Tagesseminar mit Ralf Becker, Autor des Szenarios „Sicherheit neu denken“. Mit diesem Ansatz, Sicherheit in zivilen statt militärischen Kategorien zu denken, haben wir uns seit Anfang des Jahres intensiv befasst. Nach dem Ostermarsch, den wir wieder mit eigenen Veranstaltungen planen (Fahrrad-Rallye zur Kaserne der Division Schnelle Kräfte in Stadtallendorf sowie dem antimilitaristischen „Osterspaziergang“ am Montag, den 13.4. mit Kundgebung im hiesigen Schülerpark) rückt unsere Beteiligung für einen friedlichen Hessentag wieder in den Fokus.
Karin Schwalm
Bündnis Nein zum Krieg