Friedensinitiative Main-Taunus nach langer Zeit wieder auf der Straße für „ABRüSTEN STATT AUFRüSTEN“
Liebe FriedensfreundInnen,
nach sehr langer Zeit gehen wir, die Friedensinitiative Main-Taunus, morgen wieder einmal auf die Straße und schließen uns damit dem bundesweiten Aufruf der FB „ABRUESTEN STATT AUFRUESTEN“ an.
Das Höchster Kreisblatt hat mich gestern gefragt, warum ich mich noch immer dem Thema Frieden widme, was mich antreibe. Was dabei herausgekommen ist, ist als Anlage beigefügt. Ebenso hänge ich meinen für morgen vorgesehenen Beitrag an.
Ich hoffe, dass wir mit unsrer Aktion bewirken können, dass wenigstens ein paar Leute aufgerüttelt werden und sich mit uns gegen die Militarisierung auflehnen.
Herzliche Grüße aus Hofheim
Gerhard Kern
Gerhard Kern am 3. November 2018 in Hofheim a.Ts.
Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde!
Die weltweiten Menschheitsprobleme häufen sich in wachsendem Tempo. Über 800 Millionen Menschen hungern. Rund um den Globus toben mehr als 30 Kriege. Über 68 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Tausende davon ertrinken dabei im Mittelmeer. Die so genannten Verteidigungsausgaben der Natoländer gehen sprunghaft in die Höhe. Der Etat der Bundeswehr wird um 11,9 Prozent auf 42,9 Milliarden Euro erhöht. Er soll bis auf 85 Milliarden Euro steigen. Dies wären dann 20% des Bundeshaushaltes.
In den Planspielen der Politik wird von einer Ausweitung und Normalität meist völkerrechtswidriger Angriffskriege gesprochen. Die Natostaaten und Russland treiben ihre jeweilige Konfrontationspolitik voran. Atomwaffen sollen nicht nur nicht abgeschafft werden, sondern sie sollen – auch in Deutschland -erneuert werden und über ihre Verteidigungsoption hinaus möglichen gezielten Einsätzen dienen. Das Risiko von militärischen Einsätzen ist so groß wie seit dem Ende des „Kalten Krieges“ nicht mehr.
Dies sind die Gründe, warum wir uns nach langer Zeit des Schweigens als FIMT noch einmal auf die Straße begeben haben, um Sie, liebe FriedensfreundInnen zu bitten, sich dem Aufruf der Friedensbewegung „ABRÜSTEN STATT AUFRÜSTEN“ anzuschließen.
Dieser Aufruf wird von vielen der Öffentlichkeit bekannten Personen unterstützt, so zum Beispiel vom Verdi-Vorsitzenden Franz Bsirske, von Thomas Gebauer (medico international), von Prof. Ulrich Gottstein (IPPNW, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges), von der Vorsitzenden Die Linke Katja Kipping, von der Theologin Margot Käßmann, von Udo Lindenberg, vom Vorsitzenden der NaturFreunde Michael Müller, vom Völkerrechtler Prof. Norman Paech, von der ehemaligen Vizepräsidentin des Bundestages Antje Vollmer, vom ehemaligen Präsidenten des Wuppertaler Instituts für Klima, Umwelt und Energie Prof. Ernst-Ulrich von Weizsäcker, von Konstantin Wecker, von der früheren Bundesministerin Heidemarie Wieczorek Zeul.
Die Ursachen der Probleme sind Menschenwerk. So vor allem Kriege, Wirtschaftskrisen und Klimawandel. Widerstand gegen diese Politik ist dringend geboten. Es geht um Frieden und Abrüstung, internationale Verständigung, Demokratie und soziale Gerechtigkeit sowie um einen ökologischen Umbau.
Die Entwicklung unserer Kampagne „ABRÜSTEN STATT AUFRÜSTEN“ macht uns Mut. Die Unterstützerliste ist inzwischen auf über 116000 Leute angewachsen. Sie soll noch weiter wachsen; deshalb sind wir heute hier auf der Straße und werben dafür. Zuversicht wächst in unseren Reihen auch durch erfolgreiche Aktivitäten anderer Initiativen und Bewegungen, so z.B. die „SEEBRÜCKE-AKTIONEN“ für legale Fluchtwege, die SEENOTRETTUNG von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer, die Initiative „EUROPA NEU BEGRÜNDEN„, die für einen demokratischen Politikwechsel in der Europäischen Union eintritt, die Initiative „UNTEILBAR„, die das Ziel einer offenen und demokratischen europäischen Gesellschaft verfolgt oder auch der Protest im HAMBACHER FORST, wo für den Erhalt des letzten Stückes Wald und gegen den weiteren Abbau von Braunkohle demonstriert wird. Und besonders toll: Das hiesige Bündnis MAIN-TAUNUS – DEINE STIMME GEGEN RECHTS:
Es bewegt sich vieles in unserm Land. Alle neu entstandenen Aktionsideen sind vereint in dem Willen, einer friedlichen, sozial gerechten und demokratischen Entwicklung den Weg zu ebnen.
Im Aufruf von ABRÜSTEN STATT AUFRÜSTEN heißt es:
Die Gelder, welche die Bundesregierung für die drastische Erhöhung der Ausgaben fürs Militär vorsieht, fehlen im zivilen Bereich, so bei Schulen, Kitas, sozialem Wohnungsbau, Krankenhäusern, öffentlichem Nahverkehr, kommunaler Infrastruktur, Alterssicherung, ökologischem Umbau, Klimagerechtigkeit u.v.m. Aber auch sicherheitspolitisch bringt eine Debatte nichts, die zusätzlich Unsummen für die militärische Aufrüstung fordert. Stattdessen brauchen wir mehr Mittel für Konfliktprävention als Hauptziel der Außen- und Entwicklungspolitik.
MILITÄR LÖST KEINE PROBLEME. SCHLUSS DAMIT! WIR BRAUCHEN EINE ANDERE POLITIK, EINE POLITIK, DIE „VERANTWORTUNG-ÜBERNEHMEN“ NICHT GLEICHSETZT MIT DEM EINSATZ VON MILITÄR.
Wir dagegen wollen, dass militärische Aufrüstung gestoppt wird, dass Spannungen – auch mit Russland – abgebaut werden, dass gegenseitiges Vertrauen aufgebaut wird, dass Perspektiven für Entwicklung und soziale Sicherheit geschaffen werden, kurzum: Dass verhandelt und abgerüstet wird.
Mit diesen unsern Forderungen wollen wir helfen, einen neuen Kalten Krieg – oder sogar einen heißen Krieg – abzuwenden.
Bitte unterschreiben Sie diesen Aufruf! Informieren Sie sich im Internet unter „abruesten.jetzt„! Sammeln Sie selbst Unterschriften in Ihrem Bekanntenkreis!
Der Aufrüstungswahnsinn muss gestoppt werden. Wir sind schon viele, die mitmachen. Machen auch Sie mit!!!
Gerhard Kern am 3. November 2018 in Hofheim a.Ts.